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Konstruieren mit Knete und Zahnstochern

Bei der Gestaltung von motivierenden Angeboten zur Förderung der Fein- und Schreibmotorik sind Knetspiele meiner Erfahrung nach ein echter Joker. In diesem Beitrag zeige ich eine tolle neue Spielidee, mit der sich auch ältere Kinder noch begeistern und herausfordern lassen.

 

Hier bei alltätig liegt es mir besonders am Herzen, sinnvolle Angebote zur Entwicklungsförderung in den Alltag von vielen Kindern zu bringen. Dazu nutze ich besonders gerne motivierende Spiel- und Therapieangebote mit einem möglichst geringen Material- und Kostenaufwand, die sich leicht in das Familienleben integrieren lassen. Denn nur so steigt die Chance auf einen Transfer in den Alltag der Kinder.  Für diese Spielidee benötigen wir lediglich etwas Knete und eine Handvoll Zahnstocher. Wir nutzen dazu natürlich unsere selbstgemachte Kinder-Knete, aber auch handelsübliche Knete lässt sich gut verwenden.

 

Wir nutzen unsere selbstgemachte Kinder-Knete:

Die selbstgemachte Kinder-Knete (Hier geht's zum Rezept) ist eines meiner absoluten Lieblingstherapiematerialien. Sie lässt sich schnell und einfach mit Zutaten aus dem Supermarkt herstellen und sehr vielseitig nutzen. So ist die Knete nicht nur bei meiner Arbeit als Ergotherapeutin an der Grundschule (Einblicke in diese Arbeit gibt es hier)  und in der Therapiepraxis, sondern auch bei uns zu Hause regelmäßig im Einsatz.

In der Ergotherapiepraxis ist die gemeinsame Herstellung von selbstgemachter Knete mit Kindern (und ihren Eltern) meiner Erfahrung nach auch deshalb so ein tolles Angebot, weil die Knete im Anschluss mit nach Hause genommen werden kann  und dort zur Fortführung der Therapieinhalte motiviert. Gerne gebe ich den Familen dann das passende Informationsblatt mit dem Rezept für die Kinder-Knete mit. KollegInnen aus der Therapie und Pädagogik können dieses und die vielen weiteren Informationsblätter aus dem Bereich der GRATISDOWNLOADS gerne für die Elternberatung nutzen.

 

Spielangebote mit Knete (zum Beispiel die Knete-Bäckerei)  sind allgemein gut geeignet, um die Feinmotorik, Kraft und Wahrnehmung der Hände zu fördern (Hier einige Ideen für die Wahrnehmung). Sie helfen damit wichtige Voraussetzungen für das sichre Halten und Führen des Stiftes zu schaffen und sind so für VorschülerInnen und SchulanfängerInnen besonders sinnvoll. Im folgenden gehe ich genauer auf die speziellen Förderschwerpunkte dieses Spielangebotes ein, das sich auch prima für ältere Kinder eignet.

 

So lässt dieses Spielangebot zur Entwicklungsförderung nutzen

Beim Rollen der Kugeln kann gut die Beweglichkeit und Geschicklichkeit der ersten drei Finger (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) trainiert werden. Diese Finger sind auch hauptsächlich am Halten und Führen des Stiftes beim Schreiben beteiligt und können so gut auf diese wichtige Aufgabe vorbereitet werden. In der Therapie übe ich gezielt mit den Kindern, die Kugeln mit diesen drei Fingern zu formen.

 

Das Hantieren mit den Zahnstochern trainiert  die Feinmotorik und Geschicklichkeit der Finger. Auch hierbei werden vor allem die für den Schreibprozess und die Stifthaltung so wichtigen ersten drei Finger genutzt. Beim Aufstecken der Kugeln auf die Zahnstocher wird neben der Auge-Hand- und Hand-Hand-Koordination auch die Kraftdosierung angesprochen und beübt.

 

Nun kann das Konstruieren beginnen. Dabei werden zusätzlich zu den oben beschriebenen motorischen Kompetenzen auch viele kognitive (geistige) Fähigkeiten angesprochen. Das Konstruieren fördert mit der räumlichen Wahrnehmung/Vorstellung und dem logischen Denken wichtige Voraussetzungen z.B. für mathematisches Denken. Auch die Handlungsplanung und Problemlösung und nicht zuletzt die Frustrationstoleranz der Kinder werden beim Bau der wackeligen Konstruktionen beübt. Größere Bauprojekte fordern Kinder zusätzlich in den Bereichen Ausdauer, Konzentration und Aufmerksamkeit heraus.

 

Beim Erfinden von immer wieder neuen Bauwerken wird die Kreativität und Fantasie der Kinder angeregt. Das Angebot lädt Kinder so dazu ein, sich ausdauernd in ihr Spiel zu vertiefen. In Gruppen können die SpielerInnen sich gut gegenseitig beim Bauen inspirieren und unterstützen. Auch als kooperative Teamaufgabe für kleine Kindergruppen ist das Spiel gut geeignet. Hierfür können sich zusätzlich kleine Aufgaben überlegt werden, z.B. einen besonders hohen Turm bauen oder eine bestimmte Anzahl an Kugeln verbauen.

 

Hier noch einmal alle Förderschwerpunkte auf einen Blick

Das wichtigste bei allen Angeboten zur Entwicklungsförderung für Kinder ist jedoch meiner Erfahrung nach immer, dass sie den Kindern Spaß machen. Diese Freude am Spiel motiviert die Kinder, sich weiter mit einer Aufgabe zu beschäftigen und so ihre Fähigkeiten zu verbessern. Für das Konstruieren mit Knete und Zahnstochern konnte ich schon viele Kinder (und auch erstaunlich viele Erwachsene) begeistern. Und geteilte Freude ist ja bekanntlich doppelte Freude!

Eine weitere tolle Spielidee mit Knete findet sich in diesem Beitrag: Ein Labyrinth aus Knete

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaße beim gemeinsamen Bauen und Konstruieren!

Alles Liebe 

Jana

 

 

 

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