Sinnvolle Alltagsaufgaben für Kinder

Der Familienalltag bietet viele sinnvolle Möglichkeiten Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern. Dafür können ganz alltägliche Tätigkeiten genutzt werden, denn Kinder lernen besonders viel aus dem gemeinsamen, praktischen Tun mit ihren engsten Bezugspersonen. 

Je nach Alter des Kindes gibt es unterschiedliche sinnvolle Aufgaben und verschiedene Punkte zu bedenken. Im folgenden stelle ich die wichtigsten Tipps aus dem Familienalltag und Hintergrundinformationen aus der Ergotherapiepraxis für die Altersgruppen Kleinkind, Kindergarten und Grundschule vor. 

Kleinkinder möchten meist sehr gerne bei allen Tätigkeiten der Erwachsenen dabei sein und mitmachen. Nehmen sich Eltern jetzt regelmäßig die Zeit, ihre Kinder bei alltäglichen Arbeiten mit einzubeziehen, so ist dies zwar oft etwas aufwendiger, aber sehr förderlich für die Eltern-Kind-Beziehung und die Entwicklung der Kinder.

Zusätzlich ist es in diesem Alter besonders sinnvoll, den Kindern eine Umgebung zu schaffen, in der sie möglichst eigenständig agieren können. Dazu werden z.B. Dinge des täglichen Gebrauches für das Kind in handlicher Größe auf erreichbarer Höhe zur Verfügung gestellt. Das Montessori-Konzept bietet hier viele wertvolle Anregungen. 

Im Kindergartenalter machen Kinder große Fortschritte in ihrer Entwicklung und können immer mehr Tätigkeiten des täglichen Lebens selbständig übernehmen. Der Familienalltag bietet dabei viele Möglichkeiten, Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern.

Dieses wichtige Training vieler körperlicher und geistiger Fähigkeiten sollte zur Schulvorbereitung unbedingt genutzt werden. Vorschüler können dann immer mehr Verantwortung für kleine Aufgaben übernehmen und auch in die Planung mit einbezogen werden. Das macht Kinder oft stolz und wirkt so besonders motivierend.

Verbringen Kinder viel Zeit in der Fremdbetreuung, sind sie dort oft schon mit diversen Anforderungen von außen konfrontiert und erbringen den ganzen Tag über hohe Anpassungsleistungen. Die erschöpften Kinder sofort mit den nächsten zu erledigenden Aufgaben zu begrüßen, führt schnell zu unnötigen Konflikten. Die Familie darf hier viel mehr als ein sicherer Ort erlebt werden, in dem man aufeinander Rücksicht nimmt und sich gegenseitig unterstützt, aber auch notwendige Aufgaben gemeinsam erledigt. Nach einer Erholungspause, einer Mahlzeit oder spätestens am Wochenende dürfen aber auch diese Kinder lernen ihren Beitrag zum Zusammenleben in der Familie zu übernehmen. "Viele Hände- schnelles Ende" kann hier ein schöner Leitspruch für notwendige Aufgaben sein.

Vorschüler können bei gemeinsamen Tätigkeiten im Alltag außerdem die wichtige Erfahrung machen, dass es sich lohnt, etwas notwendiges zu erledigen oder zu Ende zu bringen, auch wenn es anstrengend ist. Hier ist es zur Motivation besonders wichtig, dass Eltern keine Perfektion erwarten, sondern Freude an der Unterstützung des Kindes zeigen und seine Ergebnisse würdigen.

Kinder, die schon früh praktische Erfahrungen mit Aufgaben des täglichen Lebens sammeln durften, können ihren Eltern jetzt schon eine richtige Unterstützung sein. Allen anderen Kindern sollten jetzt dringend nach und nach Aufgaben und Verantwortung übertragen werden, um sie so in ihrer Selbständigkeit zu fördern und dabei noch viele wichtige Fähigkeiten zu trainieren. Grundschüler können schon viele Routinetätigkeiten des Alltags problemlos selbständig übernehmen. Dabei ist es möglich, ihnen kleine regelmäßige Tätigkeiten komplett zu übertragen oder sie einfach bei Bedarf mit anpacken zu lassen.

Wichtig für das Selbstvertrauen und die Motivation der Kinder ist dabei zu spüren, dass sie einen wertvollen Beitrag für das Familienleben leisten. Außerdem wirkt es besonders motivierend, wenn Eltern ihren Kindern etwas zutrauen und ihnen die Möglichkeit geben, Verantwortung zu übernehmen und neue spannende Tätigkeiten auszuprobieren, statt nur eintönige Hilfsarbeiten zu erledigen. 

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Wollen wir unsere Kinder auf ein selbständiges Erwachsenenleben vorbereiten, so ist es sinnvoll ihnen praktische Erfahrungen mit allen wichtigen Tätigkeiten des täglichen Lebens zu ermöglichen. Außerdem dürfen sie in der Familie mit zunehmenden Alter lernen, wie jedes Familienmitglied seinen Beitrag zu einem gelungenen Zusammenleben leisten kann. Diese Erfahrung wird ihnen später in allen anderen sozialen Gemeinschaften zu gute kommen.

Das richtige Maß zwischen Selbständigkeit und Unterstützung zu finden ist eine Herausforderung. Meiner Erfahrung nach ist es dabei besonders wichtig flexibel zu bleiben. Es gilt immer wieder gemeinsam zu reflektieren und individuelle Lösungen zu finden, die allen Familienmitgliedern in der aktuellen Situation gut tun. Wichtig ist auch, dass die zunehmenden Fähigkeiten der Kinder und die Bedürfnisse der Eltern dabei nicht unterschätzt werden. So kann im besten Falle eine Familienatmosphäre gegenseitiger Unterstützung entstehen. 

Wie sich der Zusammenhalt in der Familie stärken lässt beschreibt auch dieser Beitrag:

Wie schöne gemeinsame Aktivitäten den Familienzusammenhalt stärken

Ich hoffe, dass der einen oder andere Gedankenanstoß aus diesem Beitrag Einzug in Euer Familienleben findet. 

Alles Liebe 

Jana