Das Spielen mit Sand ist bei Kindern sehr beliebt. Es vermittelt viele Sinnesreize über die Oberflächenwahrnehmung der Haut (das sogenannte taktile System). So wird die Wahrnehmung der Hände gefördert, die eine wichtige Voraussetzung für gezielte und geschickte feinmotorische Tätigkeiten bildet.
Hintergrundinformationen zum Thema Wahrnehmungsförderung finden sich auch im Beitrag: Die Körperwahrnehmung über die drei Basissinne.
Um beim Spielen im Sand gezielt Anregungen zur Wahrnehmungsförderung zu geben, bieten sich folgende Spielideen an:
Matschen mit Wasser und Sand
Der Effekt der Wahrnehmungsförderung wird beim Spielen im Sand noch verstärkt, wenn ihr Wasser mit in die Sandkiste gebt. Das Matschen macht den meisten Kindern viel Spaß. Es gibt aber auch Kinder, die empfindlich auf taktile Reize reagieren und ihre Hände nicht gerne dreckig machen. Für diese Kindern ist es hilfreich, wenn sie sich langsam und vorsichtig an das Spiel herantasten können. Dafür können sie anfangs mehr mit Spielsachen wie Schaufeln und Löffeln statt mit den Händen matschen. Außerdem sollten sie eine Möglichkeit haben sich immer wieder die Hände zu Waschen.
Barfuß laufen
Beim Barfuß laufen können sich Kinderfüße frei bewegen und entwickeln. Das Laufen auf verschiedenen Untergründen trainiert nicht nur die Muskulatur der Füße, es fördert auch die Wahrnehmung und Beweglichkeit.
Hände und Füßen einbuddeln
Das Einbuddeln von Händen und Füßen in der Sandkiste ist ein schönes Spiel für die Sommermonate. Auch schon kleine Kinder lieben dieses Versteckspiel, dass nicht nur viele Sinnesreize über die Oberflächenwahrnehmung (taktiles System) vermittelt, sondern auch die Tiefenwahrnehmung (propriozeptives System) fördert. Dein Kind spürt seinen eigenen Körper so also gleich über mehrere Sinnessysteme.
Am Strand könnt ihr sogar versuchen die kompletten Beine oder den ganzen Körper einzubuddeln. (Der Kopf bleibt natürlich frei!)
Achtet bei diesem Spiel immer auf die Signale eures Kindes. Es muss jederzeit die Möglichkeit haben, das Spiel zu unterbrechen oder zu beenden.
Schätze suchen
Um unsere Kinder zum Buddeln im Sand anzuregen, können wir verschiedene kleine Schätze verstecken.
Als solche Schätze eigenen sich zum Beispiel: Murmeln, Dekosteine, Muggelsteine, Muscheln oder (Edel-)Steine.
Wir haben stets ein paar Murmeln in der Sandkiste versteckt, die immer wieder gerne gesucht und zum Spielen genutzt werden.
Vorschulkinder können die gefundenen Schätze auch noch Zählen oder z.B. nach Farben und Formen sortieren. Diese schönen kleinen Übungen im Umgang mit Zahlen und Mengen bereiten prima auf den Matheunterricht vor.
Das Spielen im Sand hat noch einen weiteren schönen Effekt
Neben der Förderung der Wahrnehmung möchte ich noch auf einen weiteren positiven Effekt des Spielens im Sand eingehen. Ist euch schon einmal aufgefallen, wie beruhigend sich das Spiel in der Sandkiste auf viele Kinder auswirkt? Besonders wenn die Kinder allein und frei vor sich Hinspielen, hilft ihnen das Spiel oft sich zu Sammeln und zur Ruhe zu kommen. Viele Kinder können dann richtig im Spiel versinken und sich lange ausdauernd auf ihre Tätigkeit konzentrieren. Eine wichtige Erfahrung, die wir ihnen im Alltag immer wieder ermöglichen sollten. Den erholsamen und beruhigenden Effekt des Spielens im Sand können wir auch bewusst nutzen und unsere Kinder bei Bedarf dazu anregen.
Hier findet ihr alle Ideen nochmal auf einen Blick
Weitere Spielideen für die Sandkiste findet ihr in den Beiträgen:
Vorübungen zum Schreiben im Sand und Neue Spielideen im Sand
Ich wünsche Euch viel Freude beim Spielen und Matschen im Sand!
Schön, dass Ihr mich begleitet auf meiner Suche nach dem Förderlichen im Alltäglichen!
Alles Liebe
Jana
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